Mittwoch, 5. Oktober 2011

Manhunt International 2011 - Ein Onlinetagebuch

Manhunt International ist ein internationaler Schönheitswettbewerb, exklusiv für Herren. Die Veranstaltung wird seit 1993 International an wechselnden Orten in Asien und Australien ausgerichtet. Die Konkurrenz gilt offiziell als erster internationaler Schönheitswettbewerb für Männer.
In seinem Online Tagebuch beschreibt der Teilnehmer für Deutschland ,und gleichzeitig unser Model David, täglich seine Eindrücke und Erfahrungen die er während der Zeit bei der Wahl „MANHUNT INTERNATIONAL 2011“ in Seoul gewonnen hat
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Tag 1 
Um 6 Uhr morgens kam ich nach einem langen Flug und einer schlaflosen Nacht am Flughafen Seoul (Incheon) an.
Nach dem Auschecken wurde ich vom MANHUNT INTERNATIONAL-Team abgeholt und zum Hotel gefahren. Dort begegneten mir auch sogleich einige der anderen Teilnehmer, die ich auch nach und nach alle kennenlernte. Um 8:30 Uhr trafen wir uns in der Hotellobby zum Frühstück.
Anschließend begaben wir uns zu ersten Anproben für Kostüme und wir wurden auf weitere Punkte des anstehenden Abendprogrammes vorbereitet.
Als Hauptpunkt stand die Einführungs- und Willkommensveranstaltung auf der Tagesordnung, auf der wir offiziell begrüßt und vorgestellt wurden.
Nach dieser Veranstaltung war ich froh endlich Zeit für mich zu haben. Ich ließ den Tag noch einmal Revue passieren und fiel schließlich müde in mein Bett.

Tag 2
Heute Morgen wurden wir um 5 Uhr von unserem Wecker aus dem Schlaf gerissen, damit wir das Frühstück nicht verpassen.
Nach dem Frühstück packten wir unsere Koffer und verließen unser Fünf-Sterne-Hotel in Incheon. Die Reise sollte zu einem Tempel in Yong Moon führen, der zum offiziellen Weltkulturerbe gehört.
Dort wurden wir in das Leben der Mönche eingeweiht. Wir liefen von nun an in einer Reihe, mussten unsere Teller leer essen und selbst für den Abwasch sorgen, ganz anders als wir es bisher gewohnt waren.
Am Nachmittag wohnten wir einer Teezeremonie der Mönche bei.
Die kommende Nacht werden wir auf zusammengeschobenen Kissen im Tempel verbringen.
Ich bin mal gespannt, wie wir diese Nacht hinter uns bringen…

Tag 3
Da wir alle sehr müde waren, konnten die meisten trotz anfänglicher Bedenken sehr schnell einschlafen. Leider war ich nicht unter den Glücklichen und so war es eine sehr kurze Nacht für mich.
 
Gegen 3:30 Uhr (!!!) wurden wir von einem, mit Trommelschlag begleiteten Morgengebet geweckt. Bald darauf folgte auch schon das Frühstück. Dieses war sehr traditionell zubereitet.
Am Vormittag ging es nach Yecheon. Dort bekamen wir einen Einführungskurs für Bogenschießen. Mittags gab es endlich wieder „Gogi“, dass traditionell zubereitete Rindfleisch.
Nachmittag stand eine Tour durch die Höfe der einheimischen Bauern und entlang der Reisfelder statt, was uns weitere Einblicke in die Kultur der asiatischen Bevölkerung gab. In Erinnerung werden mir die Massen an Insekten bleiben, die einem um den Kopf schwirren. Hauptsächlich sind es Libellen. Abends fuhren wir zurück zum Tempel. 
  

 
Tag 4  
Wiederum nach einer kurzen Nacht ähnelte der morgendliche Ablauf dem Vortag.

Nachdem wir unser Gepäck im LKW verstaut und unseren Smoking zum Bus gebracht hatten, machten wir uns auf den Weg nach Gangneung.
Das Mittagessen nahmen wir in einem beliebten und allbekannten Restaurant zu uns.
Es bestand wie fast jedes Gericht hier aus Reis. Dazu gab es verschiedenes Gemüse und etwas Tofu. Am Nachmittag finden die Proben für ein Fashion Event statt.

Bin schon gespannt was mich dort erwartet.


Tag 5
Endlich mal wieder eine Nacht in einem weichen Bett, da schläft es sich gleich viel besser.
Heute fand das Fashion-Festival in Seoul statt, auf das wir uns gestern den ganzen langen Nachmittag vorbereitet hatten, und dass, obwohl wir nur einen kleinen Auftritt im Rahmenprogramm hatten. Jeder Teilnehmer durfte sein Land in einer traditionellen Tracht auf dem Laufsteg repräsentieren. Jetzt ratet mal, was ich dort angezogen habe?
Nach der Show hatten wir noch eine längere Busreise nach Pyongyang zu absolvieren, ehe wir dann total platt in unsere Hotelbetten fielen.

Tag 6
Heute durften wir zur Abwechslung mal bis 8 Uhr schlafen. Das Frühstück war sehr gut. Es gab Rührei und Müsli.
Um 9:45 begannen wir die Choreografie für den finalen Abend einzustudieren.
Raphael, unser Choreograph, ist sehr nett und arbeitet sehr professionell! Man kann wirklich eine Menge von ihm lernen.

Am Nachmittag machten wir ein Fotoshooting für Manhunt International und auch Werbeaufnahmen für das Hotel, welches das Shooting als Werbeaufnahmen für die demnächst anstehenden Olympischen Spiele verwenden wird.

Tag 7
Heute fuhren wir nach Gyeonggi-do, wo wir „Panmoonjeom“, das Doraj-Observatorium besuchten. Danach ging es zum Open Plaza in Seoul, wo das große Filmfestival stattfand. Wir waren schon auf der Bühne um zu proben, als gerade der rote Teppich ausgerollt wurde. Diesen durften wir dann ein paar Stunden später betreten, da sich einige angesehene Promis noch mit uns fotografieren lassen wollten. An diesem Abend präsentierten sich alle Länder mit einer Bühnenshow im Smoking.


Die nächste Nacht verbrachten wir dann im Aicorea Hotel.


Tag 8
Dieser Tag war sehr anstrengend und auch sehr bedeutend für uns. Denn heute fand das sogenannte „Pre-Judging“ statt. Hierbei wurden alle Kandidaten in den Kategorien Landestracht, Bademode und Anzug begutachtet, um die Top-15 herauszukristallisieren.

Tag 9
Heute Nacht hatte ich sehr wenig Schlaf, was mir auch sehr deutlich an den kleinen Augen anzusehen war. Ich glaube nicht, dass ich einen guten Eindruck hinterlassen kann heute.
Aber da muss ich einfach durch. Ich versuche noch immer einen sehr freundlichen und aufgeweckten Eindruck zu erwecken.
Wir besuchen heute die National Army und ließen uns von den Special-Forces Einheit einen Einblick in ihre tägliche Arbeit gewähren! Am Nachmittag findet noch ein Shooting und Proben für unsere Choreographie statt.
Hoffentlich kann ich diesen Tag trotz meiner leicht fiebrigen Erkältung noch in vollen Zügen genießen!




Tag 10
Heute war ich nur sehr kurz bei den Proben anwesend, da sich meine gesundheitliche Lage plötzlich sehr verschlechtert hatte. Wir hatten gerade mit den Proben begonnen, da spielte mein Kreislauf verrückt. Die antiperistaltischen Magenbewegungen zwangen mich schließlich in Krankenhaus zu fahren, wo mich ein nicht englischsprechender koreanischer Arzt mit Medikamenten versorgte. Ich blieb noch bis zum nächten morgen nahezu bewegungsunfähig, wurde jedoch wieder ins Hotel zurückgebracht. Mr. Libanon brachte mich auf mein Zimmer, wo ich dann auch endlich meinen Schlaf nachholen konnte und mein Fieber langsam wieder in den Normalbreich zurückging.

Tag  11
Heute präsentierten wir in einer Fashionshow die Bademode des Designers „Rickie“, versteigerten für eine Charity-Aktion länderspezifische Kostbarkeiten und boten schließlich als Krönung des Abends eine Bühnenshow mit Tanz und Gesang.
Am Abend gab es dann einen kleinen Zwischenfall: Einen „Fire extinguisher-accident“.  Die Kollegen aus dem Nachbarzimmer machten sich einen Spaß daraus, die Feuerlöscher von der Wand zu nehmen und mit dem Pulver die Luft einzunebeln. Einer von Ihnen kam bei uns ins Bad, wo ich gerade unter der Dusche stand und sprühte mir das Zeug mitten ins Gesicht. Was niemand wusste: Ich reagierte allergisch auf dieses Pulver, meine Haut begann zu jucken und zu brennen und schließlich rang ich verzweifelt um Luft. Ich wurde nach draußen gebracht, wo ich dank der Hilfe einer fachkundigen Koreanerin bald wieder atmen konnte. Die Kälte und meine nassen Haare waren unter diesen Umständen zu vernachlässigen, denn man darf diesen Unfall keinesfalls verharmlosen.

Tag  12
Nachdem ich mich von dem gestrigen Unfall wieder recht gut erholt hatte, war ich nun bereit, unsere größte Show zu fokussieren. Heute sollten wir uns in allen Kategorien als geübte Laufstegmodels beweisen. Zuerst präsentierten wir traditionelle koreanische Seidentracht, den sogenannten „Hambuk“. Danach gab es eine Wiederaufnahme unserer International-Kostüm-Show bzw. der nationalen Landestrachten. Als weitere Bewertungskriterien dienten die Durchgänge in Bademode und der Smokingrunde.


Nun kam es endlich zur Prämierung der Gewinner. Die Anspannung war uns allen Anzumerken, schließlich wollten wir alles gewinnen.  In den Hauptkategorien ging ich leider leer aus: Der Manhunt International 2011 kam aus China, war 23 und hieß Chen Jian Feng. Immerhin schaffte es unser Nachbarland Belgien auf den dritten Platz hinter der Dominikanischen Republik und darf sich als „2nd runner up“ bezeichnen. Der Gewinner war übrigens erst der zweite aus China in der Geschichte der Manhunt-Wahl. Er wird nun ein spannendes Jahr mit vielen internationalen Aufträgen für Top-Werbe-Marken vor sich haben. Zudem wird er auf vielen Fashion- Shows zu sehen sein.

Immerhin wurde ich in den inoffiziellen Kategorien “Mr. Physique (Body“), Mr. Talent und Mr. Friendship auf den ersten Platz gewählt. Zudem bin ich „First Runner up bei Mr. Personality“.

Es wurden natürlich noch sehr viele Fotos geschossen, sodass es noch ziemlich lange dauerte, bis wir wieder ins Hotel zurückfuhren.




Tag  13
Nach der großen Show fand gestern noch eine kleine Party im Hotel statt. Jetzt geht es wieder zurück nach Deutschland. Für die meisten bedeutet das einen tränenreichen Abschied. „Time to say good bye“, mit diesem Lied verabschiedet sich Germany von den vielen neu gewonnenen Freunden. Besonders schwer fällt mir der Abschied von meinem Freund Joe Davidson aus Australien. Das schlimmste ist, dass es vielleicht ein Abschied für immer sein wird…

Es hat sich auf jeden Fall gelohnt nach Korea zu fliegen! Ich habe viele neue Freunde aus den verschiedensten Ländern der Welt kennengelernt, internationale Laufstegerfahrung gesammelt, viele Shootings und Interviews auf Englisch bestritten und mich persönlich weiterentwickelt!



Vielen Dank an David für seine Berichte vom Manhunt International 2011 in Seoul!!!